Montag, 30. März 2015

Kleiningkeiten an Japan / Fun Facts #1

Ich weiß, ich poste heute ziemlich viel :D

Ich will auf meinem Blog vor allem über drei Themen schreiben:
1)Wie es ist Austauschschüler zu sein
2)Die Kultur Japans
3)Was ich so mache 

Ich habe bis jetzt darüber geschrieben wie es im Gastland anzukommen (Thema 1) und Bilder aus Tokio gepostet (Thema 3). Jetzt will ich auf die Kultur eingehen. 
Ich schreibe einfach willkürlich alles auf was mir hier aufgefallen ist.

- Es halten sehr viele ein Nickerchen in der Bahn*
- Prinzipiell hält man hier oft ein Nickerchen
- In den Getränken sind immer Eiswürfel
- vielen Produkten die es in Deutschland gibt, gibt es in Japan noch in der Sorte Grüntee (zB Kit Kat, Frappuccino)
- Es gibt auf öffentlichen Toiletten so ein Ding das auf Knopfdruck Geräusche macht um "eigene" Toilettengeräusche zu übertönen
- Wenn man was mit Creme kauft (zum Essen, also zB eine Torte) wird einem ein Kühlpaket angeboten
- Patisserien sind hier sehr beliebt
- Es werden oft Englische Namen für Produkte oder Läden benutzt
- Wenn man bezahlt drückt man das Geld nicht dem Verkäuferin die Hand, sondern legt es in einen speziellen Behälter der meistens an der Kasse liegt
- Auch wenn Japaner sehr höflich sind sagt man hier nichts wenn jemand niest (also kein "Gesundheit" oder "Bless you")
- Schlürfen beim Essen ist ok, und das machen auch alle
- Man sagt hier sehr oft "Entschuldigung", einfach so als Floskeln. In Deutschland wären so viele Entschuldigungen nervig
- Die Wasserhähne funktionierten in Japan früher so dass man den Hebel runterdrückt und nicht nach oben (wie bei uns), allerdings war das unpraktisch weil bei einem Erdbeben wohl dauernd Zeug auf den Wasserhahn fiel und das Wasser anging
- Bei manchen Restaurants zieht man sich die Schuhe aus wenn man es betritt
- Man zieht in Umkleiden die Schuhe aus
- In Umkleiden gibt es spezielle Tüten die man sich um den Kopf stülpt, damit das Gesicht das Oberteil nicht berührt beim Anziehen
- Die 2,000 Yen Note ist in Japan selten und man gibt sie nicht einfach so aus**
- Gelb ist eine Unglücksfarbe, was wirklich sehr ernst genommen wird***
- wenn man sich Fotos drucken lässt bekommt man ein gratis Fotoalbum dazu. Das finde ich echt cool.
- Die Übergabe von Kreditkarten ist fast schon ein kleines Ritual, bei dem es mehreres zu beachten gibt
- Seehr viele japanische Frauen färben sich die Haare braun
- Beim reden ziehen Japaner oft Vokale lang, vorallem Verkäufer (würde auf Deutsch dann so klingen: "Willkomeeeeeeeeeen, Treten Sie näheeeeeeeeeeer"). Und irgendwie klingen sie dabei total quietschig
- Sachen die in Deutschland totales Mädchenzeugs sind erfreuen sich in Japan auch (oder vorallem) unter Jungs großer Beliebtheit (zB die Band AKB48)
- Wenn Japaner etwas interessant finden lachen sie****

*= meine erste Bahnfahrt mit der Gastfamilie: Alle schlafen (insg. 4 Personen) und nur ich sitze wach zwischen ihnen und weiß nicht an welcher Haltestelle wir aussteigen müssen
**= Als ich mit ihr bezahlen wollte ist meine Gastschwester total ausgerastet und hat die ganze Zeit "Mottainai" gerufen (Floskel die so viel heißt "was für eine Verschwendung"). Ich war echt verwirrt und dachte ich war grad unhöflich oder so :D
***= Es ist ein richtig ernstes Gespräch unter einer Vertreterin meiner Austauschorganisation, dem Schuldirektor und meiner Klassenlehrerin entstanden da meine Sportuniform gelb ist und das ja echt ein Problem ist
****= Wenn ich zB erzähle dass ich mich für japanische Literatur interessiere werde ich oft angelacht



Tokyo











Die Füllung heißt Anko, ist aus roten Bohnen und schmeckt süß










Kabuki, mit Kindern als Darsteller


Das war der erste Tag mit meiner Gastfamilie. Wie gesagt war ich die erste Woche mit den anderen Austauschschülern in Tokyo und wurde dann von meiner Gastfamilie abgeholt. Da sie den ganzen Weg nach Tokio zurückgelegt haben, haben sie mir die Stadt ein wenig gezeigt, vorallem die ganz berühmten Plätze. Ich war sehr beeindruckt, vorallem die Menschen sind echhhht stylisch (wie schon erwähnt) Es war wirklich wunderbar, einer der schönsten Tage meines Lebens!

Wurzeln schlagen

Das Einleben in meinem Gastland
Ein großer Schritt im Austauschjahr. Die eigene Einstellung macht viel aus und der/die Austauschschüler/in selbst bestimmt ob es eine schöne Zeit werden kann. Das Land spielt bestimmt auch eine Rolle. Vor allem ich mit meinem Gastland Japan habe einen ziemlich starken Umschwung. Wichtig ist es offen zu sein und bereit seine Einstellung zu ändern. Anpassungsfähig zu sein.

Mein Beispiel: Ich komme morgens runter zu der Familie und erwidere zu dem kollektiven „Ohayo Gozaimasu“ (Guten Morgen) „Ohayo“. So wie man in Deutschland auch mal einfach nur „Morgen“ sagt, anstatt „Guten Morgen“ (meine Logik). Meine Gastmutter wies mich darauf hin dass ich mich bei älteren Personen mit „Ohayo Gozaimasu“ grüßen soll und ich habe ehrlich gesagt so gar nicht gemerkt dass ich grad unhöflich war. Auch wenn es Details sind sollte man sich solche Anweisungen wirklich zu Herzen nehmen. Und sich NICHT denken (wie ich) „naja so funktioniert es zu Hause“. 

Ausschlaggebend ist es dass man nichts ablehnt. Auch wenn es manchmal dumm erscheint. Schließlich hat es sich jeder ausgesucht Austauschschüler zu werden (und die Verantwortung zu übernehmen).

Also meine Tipps für ein gutes Zusammenleben mit der Gastfamilie:
1) Dankbar sein und immer wieder daran denken dass  diese Familie dir eine Möglichkeit ermöglicht, für dich Geld ausgibt ohne selber auch nur ein bisschen zu verdienen(in meinem Fall)
2) Sich Angewohnheiten aneignen und nicht ablehnen, auch wenn sie einem absurd scheinen; anpassungsfähig sein
3) Genau hinhören, oft reden Gastgeber durch die Blume. Wenn man es nicht beim ersten mal kapiert wird es einem nochmal deutlicher gesagt, was seltsam werden kann.
4) Wenn man angekommen ist nicht gleich Handy oder Laptop an W-lan anschließen um dann gleich mit Freunden und Familie zu chatten.


Anfang

Endlich schreibt sie was auf ihrem Blog!

Tut mir Leid dass ich erst so spät hiermit richtig anfange. Meine Rechtfertigung: Ich musste mich noch richtig einleben und mich einfach an die neue Umgebung gewöhnen.

Ich bin mittlerweile seid 12 Tagen in Japan und seid ungefähr einer Woche bei meiner Gastfamilie. Ich hab schon vieles gesehen und gelernt und es hat sich ziemlich viel zum niederschreiben angehäuft. Ich versuche meine Liste mit Themen in regelmäßigen Abständen abzuarbeiten und zu veröffentlichen, auch wenn jeden Tag ein Detail mehr dazu kommt dass ich gerne teilen würde. Schließlich habe ich täglich gar nicht mal so viel Freizeit zur Verfügung die ich diesem Blog widmen kann, auch wenn ich wirklich mein Bestes geben will.

Der Flug
Am besten fange ich mit dem ersten Schritt an, dem Weg. Einmal nach Frankfurt & von dort aus in 11 Stunden nach Tokyo. Die Trennung am Flughafen von Familie und Freunden war härter als ich erwartet habe. Weil ich vor allem noch keine Erfahrung mit großen Zeitabständen habe wirkt(e) 1 Jahr unendlich. Und auch wenn es wirklich mein Traum ist (& immer wahr) nach Japan zu fliegen, das Land kennenzulernen, war ich sehr traurig.
Und echt verplant. Ich hatte ziemliche Probleme mit meinem Gepäck (zu viel) und hatte deswegen drei Taschen Handgepäck (totaler Fehler so viel mitzunehmen). Und als gleich am Anfang mein Rucksack zur Seite genommen wurde, da dort ein winziges Deo war, habe ich das gar nicht bemerkt und bin einfach weggegangen. Ohne zu merken dass meine größte Tasche fehlt. Netterweise wurde ich noch mal angesprochen und der Rucksack ist mit mir mitgeflogen.
Ich kann mich noch genau daran erinnern wie ich im Flugzeug einfach nicht realisieren konnte dass ich so lange ganz alleine auf mich gestellt bin und meine Familienmitglieder und Freunde erst wieder 2016 sehen, umarmen kann. Ich habe mir sogar unterbewusst eingeredet ich würde in ein oder zwei  Wochen wieder zuhause sein. Ich habe mich auf ein kurzes Camp eingestellt, oder so etwas in der Art, da der Gedanke an ein Austauschjahr verrückt klang.

An alle zukünftigen Austauschschüler:
Ich behaupte nicht realisieren zu können was passiert und nicht total euphorisch zu sein, während man in sein Gastland fliegt, ist normal und ist kein Zeichen dafür dass es ein Fehler ist. In diesem Moment wird euch der Preis für diese Erfahrung bewusst, und ihr müsst ein wenig die „Konsequenz“ schlucken (die Trennung), glaube ich. (Außerdem wisst ihr dass ihr WIRKLICH nicht mehr zurück könnt, dass spielt bestimmt auch eine Rolle.)
Wenn ihr erst mal ankommt und versteht wofür ihr euch getrennt habt, wird alles besser J

Als ich im Flugzeug nach Tokyo saß ging es mir schon viel besser und ich spürte, immer größer werdende, Vorfreude. Ich saß neben einem  durchschnittlichen Japaner mittleren Alters. Das erste was Yamada-san (so nenne ich meine Sitznachbern, natürlich kenne ich seinen echten Namen nicht) gemacht hat nachdem er sich hingesetzt hat, war es seine Schuhe auszuziehen und Hausschuhe anzuziehen die er mitgenommen hat. „Das ist total japanisch“, dachte ich mir, da Japaner zu sehr vielen Anlässen Schuhe ausziehen und Hausschuhe unumgänglich in Japan sind.
Ansonsten verhielt sich Yamada-san während des Flugs nicht auffällig. Beim Essen hat er mir allerdings geholfen. Es gab ein japanisches Gericht (es wurde sogar eine Menükarte verteilt), das unter anderem Grüntee-Nudeln beinhaltete und eine Soße die man in die Nudeln gießen sollte. Was ich mit der Soße machen soll wusste ich jedoch zu dem Zeitpunkt noch nicht und starrte so lange auf das Soßenpäckchen, bis mir Yamada-san gestikulierend erklärte was ich machen soll. Als ich mich bedankte musste er kurz lachen. Dachte sich bestimmt „tz dumme Ausländer“ oder so.

So viel zum Flug zu sagen gibt es nicht mehr; er war lang und nervig und ich habe Filme geguckt. Der Ausblick war jedoch atemberaubend, sogar den Berg Fujisan haben wir gesehen.



Okay, das war’s vorerst. Die Einleitung quasi.
In meinen nächsten Post’s werde ich über das Einleben in meiner Familie und Japan generell berichten und generell erzählen was ich hier schon so alles gemacht habe.

Eure Arekkusu (so spricht man hier Alex aus)